Die 3 F´s: Fit - Fröhlich - Freundlich

Immer dabei und für jeden Spaß zu haben...

Der Islandhund ist eine sehr alte, aber auch eine zahlenmäßig sehr kleine Rasse. Diesen robusten, sympathischen Hund zu erhalten ist das große Ziel von Rasseverbänden und Züchtern. Dazu möchte ich einen kleinen Beitrag leisten.

FIT - wie: Genetisch gesund!

Leider gibt es eine Menge Erkrankungen in Hunderassen, die genetisch durch Inzucht und Massenvermehrung verbreitet wurden. Der Islandhund ist davon noch relativ gering betroffen. Darum trägt jeder Züchter Verantwortung, die genetische Vielfalt und Gesundheit zu erhalten. Sorgfältige Auswahl von Zuchthunden und ihrer Verpaarung sind ein wichtiger Schritt dazu.

Ich züchte Islandhunde im Rahmen der Richtlinien des FCI und ÖKV und den Empfehlungen der ISIC (Zusammenschluss der Islandhundesektionen aus allen Zuchtländern). Der Islandhund ist in Österreich dem Klub für Spitze und Spitzartige Hunde angeschlossen.

Innerhalb einer kleinen Rasse ist der Aufwand geeignete Zuchtpartner zu finden sehr hoch. Wege von mehreren Hundert Kilometern für Ausstellungen oder Bedeckungen sind keine Seltenheit. Veranwortungsvolle Züchter nehmen diesen Aufwand auf sich, um Hunde zu züchten, die genetisch so gesund wie möglich sind.

Als Marker für den genetischen Hintergrund eines Hundes werden beim Islandhund häufig der Inzuchtkoeffizient (IZK), der Ahnenverlustkoeffizient (AVK) und der Verwandschaftsgrad mit der Gesamtpopulation aller Islandhunde (MK mean kinship) verwendet.

Der IZK gibt das Verwandschaftsverhältnis der verwendeten Hunde über 5 Generationen an. Die Empfehlungen der ISIC liegen bei max 2-2,5% über 5 Generationen.

Der AVK gibt an, wie viele verschiedene Hunde über 5 Generationen verwendet wurden. Bei max. 62 Hunden liegt er bei 100%. Die ISIC empfiehlt hier nicht unter 85% zu gehen.

Die MK teilt alle Islandhunde in Farben ein, die beschreiben sollen, wie eng der Hund mit der Gesamtpopulation verwandt ist. Die Einteilung reicht von rot (überdurchschnitlich eng) über orange, hellgrün bis zu grün (wenig verwandt). Das Ziel ist vermehrt mit hellgrünen und grünen Hunden zu züchten, um deren Gene in der Population zu sichern. Die Zuordnung von Hunden zu den verschiedenen Farben kann sich über längere Zeitabschnitte durchaus ändern. Mehr Informationen finden Sie auf den Seiten der holländischen Züchter " Saeldarlif " . Der link zur Homepage ist unter "links" zu finden.

Mit Ihrer Entscheidung für einen Rassehund unterstützen Sie die Bemühungen von engagierten Züchtern, den Islandhund in seiner Vielfalt zu erhalten. Fragen Sie den Züchter Ihres Vertrauens nach diesen Informationen. Sie helfen Ihnen - neben gesundheitlichen Aspekten, dem Wesen der Hunde, die Sie an der Zuchtstätte antreffen und dem Eindruck, den Sie von Züchter und Zuchtstätte haben - die Qualität Ihres zukünftigen Hundes zu bewerten

FRÖHLICH - wie: "Was machen wir jetzt?"

Der Islandhund ist robust, wach- und aufmerksam, lernt willig und bringt als Hüte- und Treibhund sehr viel Temperament mit. Er versteht sich sehr gut mit Mensch und Tier in Haus und Hof. Sein Jagdtrieb ist in geringem Umfang spürbar, vor allem Vögel und flüchtendes Niederwild - auch Katzen - verleiten ihn zum Verfolgen. Hier ist eine konsequente, aber keine harte Erziehung notwendig um ihn jederzeit abrufen zu können. Der Islandhund ist sehr lernwillig und möchte beschäftigt werden. Spazierengehen alleine reicht oft nicht aus, um ihn auszulasten. Als Reitbegleithund, am Fahrrad oder in fast allen Spielformen des Hundesports macht er eine hervorragende Figur. 

FREUNDLICH - wie: "Ich mag dich!"

Der Islandhund ist ein Sympathieträger. Sein offenes Wesen, die dunklen Augen und sein Charme, aber auch seine handliche Größe erwecken auch bei Nicht-Hundemenschen Vertrauen. Vor allem Kinder liebt er und spielt sehr gerne mit ihnen. Mit einem Islandhund ist man nicht lange alleine. Schnell wird man angesprochen und kann neue Kontakte knüpfen.

In Haus und Hof ist er ein aufmerksamer Wächter und meldet zuverlässig. Er verteidigt sein Revier jedoch nicht gegen Fremde. Als Schutzhund eignet er sich nicht, denn er hat keinerlei Aggressionstrieb.

Ihr Islandhund möchte Ihr Begleiter werden - am liebsten ständig!

Die Basis für das offene, angstfreie und freundliche Wesen ist die Kinderstube! Die wichtigen Prägephasen bis zur 10. Lebenswoche müssen unbedingt genutzt werden, um die Welpen mit möglichst vielen Situationen, Materialien, Tieren, Personen und Geräuschen vertraut zu machen. So können sie später leicht mit den Anforderungen ihres Lebens fertig werden und sich ständig weiter entwickeln.

Der verantwortungsvolle Züchter macht sich viel Mühe, um Ihrem Hund einen guten Start zu geben!

Die weitere Entwicklung liegt dann bei Ihnen:   Nehmen Sie Ihren Hund sehr viel mit!

Konfrontieren Sie ihn mit den unterschiedlichsten Situationen und führen Sie ihn hindurch, bis er sicher damit umgehen kann!

Sehen Sie ihn wachsen und zu einem souveränen Begleiter werden!

Ihr Islandhund ist keine Katze, er wird ungern alleine zuhause geparkt! Wenn Sie ihn immer zuhause lassen, dürfen Sie sich nicht wundern, wenn ihn die geringste Änderung seines Umfelds komplett aus der Fassung bringt, oder er vor lauter Frust und Langeweile unangenehme Unarten entwickelt!

"Wenn man gewollt hätte, dass der Hund im Garten lebt, dann hätte man ihn "canis hortensis" genannt und nicht "canis familiaris". (Eberhard Trumler, Kynologe aus "fjarhundurinn minn - geliebter islandhund" von Elke Landrock Bill)

Aber Sie haben sicher vorher gut überlegt, ob ein und vor allem welcher Hund für die nächsten 15 Jahre in Ihr Leben passt, denn Sie werden sein Lebensmittelpunkt sein!

Enttäuschen Sie ihn nicht - er wird es Ihnen mit lebenslanger Liebe und Treue danken.....!

"...man ist ein Leben lang dafür verantwortlich, was man sich einmal vertraut gemacht hat!" sagt der Fuchs zum kleinen Prinzen (Saint Exupery, Der kleine Prinz)